06.05.2021 – Franziska Hertwig

Ich habe ein FSJ angetreten um mein Selbstbewusstsein zu stärken, vor dem Studium praktische Erfahrungen zu sammeln und mich sozial zu engagieren. Aber es war viel mehr als das. Ich habe den Umgang mit Menschen neu entdeckt und neu schätzen gelernt. Es war eine große Aufgabe, mich emotional belasteten, auch aggressiven und leidenden Menschen gegenüber zu stellen und mit ihnen ein tiefgründiges Gespräch über ihre Gefühlslage zu führen. Die Patienten hatten somit auch in diesen schweren (Corona-)Zeiten jemanden zum Reden und mich machte es glücklich, auch mit nur wenigen Worten die Patienten zu beruhigen und ihnen ein Lächeln zu schenken. Hinzu kam, dass ich jeden Tag mehr meine Schüchternheit bekämpfen konnte, um natürlich mehr zu lernen, aber auch mal Aufgaben selbständig zu übernehmen und auszuprobieren, was mich auf fachlicher Ebene stark weitergebildet hat.  

In der momentanen Situation war es natürlich schwer einen Freizeitausgleich zu finden, aber die angenehme Arbeitsatmosphäre zwischen meinen Kollegen und mir hat dies sehr erleichtert, da auch an schwierigen Tagen, z.B. wenn ein Patient gestorben war, ich immer jemanden zum Reden hatte.
Letztendlich kann ich ein soziales Jahr nur empfehlen, da ich nicht nur theoretisch und praktisch etwas gelernt habe, sondern auch auf menschlicher Basis bereichert wurde.